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Fürstenspiegel, ein literarisches Genus. Ein Vergleich von Senecas „De clementia" und Machiavellis „Il Principe".

Veit Quirin Lindholz

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Paperback / softback
03 June 2015
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Latinistik - Literatur, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: „Erbarmen ist ein Laster der Seelen, die sich allzu sehr über Erbärmlichkeit erschrecken." Würde man jemanden fragen, ob dieses Zitat eher Seneca oder doch Machiavelli zuzuordnen sei, entschiede sich dieser mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit für Machiavelli, wiewohl es von Seneca stammt. Dies ist insofern nicht verwunderlich, als wir doch oftmals recht schematisch zu urteilen pflegen. Der zweifelsohne negativ konnotierte Begriff des „Machiavellismus" beweist, wohin die unbesehene Hinnahme vorgegebener Urteile führt. Das Ansehen des dergestalt gebrandmarkten Florentiners ist sogar in solchem Maße beschädigt, dass die Engländer selbst nicht davor zurückschrecken, mit Machiavellis Vornamen ihren Spott zu treiben: „Old Nick" gilt als ein Synonym für den Teufel. Im Sinne einer umfänglichen und fairen Betrachtungsweise sei jedoch erwähnt, dass es ein Brite war, der Machiavelli folgende Grabinschrift gesetzt hat: „Tanto nomini nullum par elogium". Ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat verwischt die Konturen und kann somit, mitunter intendiert, zu einem Trugschluss führen. Dessen ist sich auch der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau bewusst, wenn er sagt: „Traue keinem Zitat, das du nicht selber aus dem Zusam-menhang gerissen hast." Ein vermeintlich entlarvendes Zitat vermag es also, jemanden in seiner Meinung zu beeinflussen und undifferenzierte Vorurteile zu verstärken, wenn dieser die genauen Hintergründe nicht kennt.Soweit das überhaupt möglich ist, soll es Anspruch und Methode dieser Arbeit sein, weitgehend unvoreingenommen und ausgewogen die staatstheoretischen Abhandlungen Niccolò Machiavellis und Senecas zu analysieren. Im Zuge dessen lohnt es sich auch der Frage nachzugehen, warum eine so polarisierende Persönlichkeit wie Machiavelli scheinbar viel mehr Beachtung findet, sei sie negativ oder positiv, als der uns rechtschaffen

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Fürstenspiegel, ein literarisches Genus. Ein Vergleich von Senecas „De clementia" und Machiavellis „Il Principe".

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Description

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Latinistik - Literatur, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: „Erbarmen ist ein Laster der Seelen, die sich allzu sehr über Erbärmlichkeit erschrecken." Würde man jemanden fragen, ob dieses Zitat eher Seneca oder doch Machiavelli zuzuordnen sei, entschiede sich dieser mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit für Machiavelli, wiewohl es von Seneca stammt. Dies ist insofern nicht verwunderlich, als wir doch oftmals recht schematisch zu urteilen pflegen. Der zweifelsohne negativ konnotierte Begriff des „Machiavellismus" beweist, wohin die unbesehene Hinnahme vorgegebener Urteile führt. Das Ansehen des dergestalt gebrandmarkten Florentiners ist sogar in solchem Maße beschädigt, dass die Engländer selbst nicht davor zurückschrecken, mit Machiavellis Vornamen ihren Spott zu treiben: „Old Nick" gilt als ein Synonym für den Teufel. Im Sinne einer umfänglichen und fairen Betrachtungsweise sei jedoch erwähnt, dass es ein Brite war, der Machiavelli folgende Grabinschrift gesetzt hat: „Tanto nomini nullum par elogium". Ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat verwischt die Konturen und kann somit, mitunter intendiert, zu einem Trugschluss führen. Dessen ist sich auch der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau bewusst, wenn er sagt: „Traue keinem Zitat, das du nicht selber aus dem Zusam-menhang gerissen hast." Ein vermeintlich entlarvendes Zitat vermag es also, jemanden in seiner Meinung zu beeinflussen und undifferenzierte Vorurteile zu verstärken, wenn dieser die genauen Hintergründe nicht kennt.Soweit das überhaupt möglich ist, soll es Anspruch und Methode dieser Arbeit sein, weitgehend unvoreingenommen und ausgewogen die staatstheoretischen Abhandlungen Niccolò Machiavellis und Senecas zu analysieren. Im Zuge dessen lohnt es sich auch der Frage nachzugehen, warum eine so polarisierende Persönlichkeit wie Machiavelli scheinbar viel mehr Beachtung findet, sei sie negativ oder positiv, als der uns rechtschaffen

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